Blutuntersuchungen: Im ELISA-Test oder = IF-Test werden in einem quantitativen Verfahren borreliosespezifische Antikörper gesucht. Das Ergebnis wird in einem sogenannten Titer-Wert ausgedrückt. Ein differenzierteres Verfahren ist der Westernblot. Hierbei wird eine Art Landkarte der Antikörper erstellt. Das Ergebnis wird in sog. Banden ausgedrückt. Jede Bande steht für die Antwort auf ein bestimmtes Protein,was auf der Spirochäte gefunden wurde. Bei der Bewertung des Ergebnisses kommt es zum einen auf die Anzahl der Banden, zum anderen auf ihre Spezifität an (Welches Protein ist spezifisch für die Spirochäte Borrelia burgdorferi?) Manchmal kann der Westernblot Auskunft über eine Infektion geben, obwohl der ELISA-Test negativ war.
Urinuntersuchungen werden nach der relativ neuen PCR-Methode (Polymerase-Ketten-Reaktion) durchgeführt. Hierbei werden DNA-Bestandteile des Erregers nachgewiesen. Ein positiver PCR-Test spricht für eine behandlungsbedürftige Lb, ein negativer Befund aber nicht gegen eine Infektion.
Liquoruntersuchungen: Hierbei wird mittels einer Lumbalpunktion (Einstechen in den Wirbelkanal im Lendenwirbel-, manchmal auch im Halswirbelbereich) Nervenwasser (Liquor) prinzipiell nach den selben, oben beschriebenen, Methoden untersucht.
Britta Lemke
Bei der Borreliose gibt es ein besonderes Phänomen: Die Seronegativität, d.h. die Symptome (vielleicht auch ein erinnerter Zeckenstich) sprechen für eine Erkrankung, ein labordiagnostischer Nachweis von Antikörpern ist aber nicht möglich.
Nach Ausschluß anderer Krankheiten, die die selben oder ähnliche Symptome verursachen können, kann ein Behandlungsversuch mit Antibiotika in solchen Fällen zeigen, ob die Beschwerden einer Behandlung zugänglich sind.
Dies wäre dann der "Beweis" für eine Erkrankung.
Britta Lemke
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG oder BKS) ist für die Diagnose der Borreliose völlig ungeeignet und kann keinerlei Aussage zum Stadium oder Aktivität treffen.
Die BSG kann zwar im manchen Fällen leicht erhöht sein, ist aber gerade in den fortgeschrittenen Stadien häufig völlig normal.
Leider wird die Borreliose oft mit anderen bakteriellen Infektionen gleich gesetzt, die meist akut mit massiven Entzündungen verlaufen und sich meist auch durch eine erhöhte BSG erkennen lassen.
Im Gegensatz dazu verläuft die Borreliose normal schleichend mit nur sehr diskreten entzündlichen Vorgängen z.B. in Nerven und Gelenken und lässt sich deshalb häufig nicht durch eine erhöhte BSG erkennen.
Da auch die üblichen Borreliose Bluttests nur sehr eingeschränkt zur Diagnose verwendet werden können ist die klinische Diagnose (Symptome) das entscheidende Kriterium.
Dietmar Seifert